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Bis zum 19.08.2022 können sich Quartiere bewerben, um Erfahrungen mit E-Mobilität zu sammeln.

Da im ländlichen Raum niemand ohne eine gute Alternative seinen Zweit- oder Drittwagen aufgeben möchte, hat die LEADER-Region das Projekt „Nachbarschaftliches Carsharing in Wohngebieten“ ins Leben gerufen. Mehr als jeder dritte Haushalt im Kreis Borken besitzt laut einer im Jahr 2015 durchgeführten Mobilitätsstudie einen Zweitwagen, 7% sogar drei oder mehr Autos. Haushalte mit Kindern verfügen dabei am häufigsten über zwei oder mehr Autos. Dem Nutzen des Zweitwagens mit einer hohen Flexibilität stehen aber auch viele Nachteile gegenüber: Das Auto steht größtenteils nur herum, nimmt Fläche in Anspruch, verbraucht erhebliche Ressourcen und ist zudem recht teuer: Im Durchschnitt verursacht ein Zweitwagen Kosten von mindestens 200-400 €.

Daher zielt unser LEADER-Projekt darauf ab, den Trend des steigenden Motorisierungsgrades zu unterbrechen, und perspektivisch die Zahl der Zweit- und Drittwagen zu reduzieren. Hierzu soll ein alternatives und zugleich nachhaltiges Mobilitätsangebot mit hoher Flexibilität erprobt werden: In 10 ausgewählten Quartieren (zwei pro Kommune) werden jeweils zwei E-Autos für ein Jahr zur Verfügung stehen. Auch die Installation der Lade-Infrastruktur in Form von Ladesäulen ist Teil des Förderprojektes. Diese werden über die Pilotphase hinaus den Nachbarschaften erhalten bleiben und zudem im Anschluss öffentlich gemacht, so dass weitere Bürgerinnen und Bürger davon profitieren können. In der Betriebsphase sollen Erfahrungen mit dem Ziel gesammelt werden, ein langfristiges Carsharing-Modell für die Region zu etablieren.
„Das Projekt hat ganz klar einen anderen Ansatz als „normales“ Carsharing, so Alexander Jaegers vom Regionalmanagement. „Es soll direkt vor Ort in den Quartieren wirken, um den teilnehmenden Haushalten eine gute Erreichbarkeit und einen hohen Komfort zu bieten“, ergänzt Alexander Jaegers. Die beiden Fahrzeuge sind durch den begrenzten Teilnehmerkreis flexibler und besser verfügbar.
Ab sofort können sich Zusammenschlüsse von sechs bis zehn Haushalte in räumlicher Nähe (gleiche/ angrenzende Straße) als Quartier um die Teilnahme an diesem Projekt bewerben. Voraussetzung ist, dass die interessierten Nachbarschaften ein kurzes Bewerbungsformular bis zum 19.08. beim Regionalmanagement digital einreichen. „Wer sich für das Thema E-Mobilität interessiert und Lust hat, sich an einem innovativen und lokalen Modellprojekt zu beteiligen, sollte auf jeden Fall die Nachbarn zusammentrommeln und für die Idee begeistern“, so Alexander Jaegers vom Regionalmanagement. „Dadurch können die Bürgerinnen und Bürger die nachhaltige Entwicklung der Mobilität in der Region mitgestalten und einen aktiven Beitrag zur Verkehrswende leisten“, ergänzt er.

Das Bewerbungsformular und weitere allgemeine und technische Informationen zum Projekt finden Sie hier.
Zudem sind zwei digitale Informationsveranstaltungen geplant, um Interessierten die Möglichkeit zu geben, in den direkten Austausch mit den Projektbeteiligten zu kommen. Die Termine und Zugangsdaten der Online-Veranstaltungen finden Sie ebenfalls hinter dem o.g. Link. Die Auswahl der teilnehmenden Quartiere wird dann voraussichtlich Anfang September erfolgen.
15.06.2022: Nachbarschaften für Carsharing-Projekt gesucht