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Die Kommunen Borken und Bocholt wollen  das Thema Inklusion praxisnah fördern. Durch direktes Handeln und eine aktive Sensibilisierung wichtiger Akteur*innen und Stakeholder*innen sollen erste Ergebnisse schnell sichtbar werden und ein Beitrag zu einer strategischen Förderung der Inklusion geleistet werden. Ziel ist es, dass das Thema Inklusion eine zunehmende gesellschaftliche Akzeptanz findet. Menschen sollen Zugang zu Begegnungen haben, in denen „Barrieren in den Köpfen“ minimiert werden und der Gewinn durch Vielfalt auch als persönliche Bereicherung für jeden Einzelnen erlebt werden kann.

AKTUELL:  Erfolgreich abgeschlossen

… auf einen Blick …
Ziel Projektträger Kosten Förderhöhe Laufzeit
Das Thema Inklusion soll eine zunehmende gesellschaftliche Akzeptanz finden. Leben im Alter (L-i-A) e.V. 133.531,00  Euro 65 %   24 Monate

Der Verein L-i-A übernimmt dabei die Gesamtkoordination sowie die Umsetzung in Bocholt, in Borken wird das Projekt durch den Projektpartner Lebenshilfe Borken und Umgebung e.V. durchgeführt. Am Ende des Projektes werden die Maßnahmen auf ihren Erfolg evaluiert und in einem Abschlussbericht zusammengefügt.

 

Konkret sind folgende Maßnahmen angedacht:

Erweiterung Runder Tisch Inklusion der Stadt Borken

In und für Borken existiert der Runde Tisch „Inklusion“. Dieser Verbund hat sich eine klare Geschäftsordnung gegeben und unterstützt die Belange im Rahmen der Inklusion. Dieser setzt sich zusammen aus vier Arbeitsgruppen
– AG Barrierefreiheit
– AG Freizeit
– AG Arbeit
– AG Sport.Die jeweiligen Arbeitsgruppen bestehen aus unterschiedlichen Personen, wobei insgesamt 30 Personen aktiv in den Gruppen mitarbeiten, bzw. wieder aktiviert werden müssen. In den Gruppen nehmen immer betroffene Personen teil und bringen den Blick aus deren Sicht ein. Die Aufgaben des Runden Tisches richten sich nach dem jeweiligen Themenschwerpunkt der entsprechenden Arbeitsgruppe. Ziel des Runden Tisches ist es, die Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit Behinderung in den unterschiedlichen Lebensbereichen zu fördern, Angebote zur Begegnung und zur Teilhabe zu schaffen und die Rechte der Menschen mit Behinderung entsprechend der BRK zu fördern. Darüber hinaus wollen die Arbeitsgruppen den Sozialraum für die Thematik der Inklusion sensibilisieren.
Die Aufgaben und Tätigkeiten des Runden Tisches sollen durch zusätzliche Maßnahmen erweitert werden. So plant die Lebenshilfe Borken und Umgebung e.V. gemeinsam mit der Stadt Borken die Durchführung einer Auftaktveranstaltung, um weitere Menschen mit Behinderung, Stakeholder*innen sowie interessierte Unternehmen und Vereine zur Mitarbeit und Vernetzung einladen. Zu den Stakeholder*innen zählen ebenfalls Personen aus der Politik und der Stadtverwaltung.
Auf Grundlage dieser Veranstaltung sind dann weitere Formate geplant (z. B. Workshops, Arbeitsgruppen, Einzelberatungen), um Bedarfe für inklusive Maßnahmen und Themen zu definieren und diese in kommunalen Abläufen zu implementieren. Ziel dabei ist es auch, dauerhafte Strukturen der Unterstützung und Sensibilisierung in den Bereichen der Stadtentwicklung, Veranstaltungen, Vereinsleben, Bildung, Freizeit, Wohnen und Kultur zu entwickeln. Zudem ist außerhalb des Projektes aber während der geplanten Projektlaufzeit eine Umfrage geplant, die die Interessen und Bedürfnisse im Bereich des Freizeitverhaltens und des Vereinswesens erhebt. Auf Basis dieser Umfrage sollen mit Vereinen Strukturen entwickelt werden, um den Bedarfen gerecht zu werden.

Entwicklung eines Leitfadens zur Organisation inklusiver Veranstaltungen (Borken)

Häufig bestehen Barrieren für mobilitätseingeschränkte Personen in der Teilnahme an Veranstaltungen, die bei einer frühzeitigen Einplanung leicht beseitigt werden könnten. Die Barrieren entstehen zumeist nicht aufgrund von aktiver Planung bzw. äußeren Zwängen, sondern häufig allein aus mangelnder Kenntnis und mangelnder Sensibilität.
Daher soll ein Leitfaden zur inklusiven Veranstaltungsorganisation in digitaler und analoger Form erstellt werden und mit dem Ordnungsamt der Stadt Borken als Genehmigungsbehörde für Veranstaltungen sowie dem Fachbereich Soziales abgestimmt werden. Dabei werden ebenfalls die Akteur*innen des Runden Tisches eingebunden. Ziel ist, dass das Ordnungsamt den Leitfaden bei allen Veranstaltungs-Anfragen zur Verfügung stellt und Ansprechpartner*innen zur Unterstützung in der Umsetzung benennt. Zudem wird das Projektpersonal den Leitfaden proaktiv allen Stakeholder*innen und aktiven Vereinen (Sportvereine, Schützenvereine etc.) zur Verfügung stellen und erklären und Vereine während der Laufzeit auf den Leitfaden und die Möglichkeiten der Umsetzung hinweisen. Hierzu zählt ebenfalls aktives Zugehen auf die Organisator*innen von Veranstaltungen und die Sensibilisierung der Organisator*innen für mögliche Barrieren und deren Behebung. Der Leitfaden in digitaler Version wird niedrigschwellig in der Benutzung, barrierefrei und zusätzlich mit einer Checkliste ausgestattet sein. Er soll möglichst auf der Webseite der Stadt Borken angeboten werden. Bei Bedarf wird die Lebenshilfe Borken und Umgebung e. V. Projektbegleitungen für Vereine, Institutionen und Veranstalter*innen anbieten, die Menschen mit Behinderung inklusive Angebote unterbreiten wollen.

Behindertengerechter Umbau eines Kleinbusses (Bocholt)

Der Verein Leben im Alter (L-i-A) e.V. hat gemeinsam mit einem ortsansässigen Investor und „Spork Aktiv“ im solitär gelegenen Stadtteil Bocholt-Spork ein Mehrfunktionshaus und ein Gesundheitszentrum eingerichtet. Dort werden im Rahmen der städtischen Quartiersentwicklung sowohl von L-i-A als auch weiteren Netzwerk- und Kooperationspartner*innen zahlreiche Veranstaltungsformate angeboten, u. a. für die Zielgruppe hochaltriger Menschen. Insbesondere für hochaltrige Menschen und Menschen mit Behinderung aus den ländlich geprägten Ortsteilen Bocholts, wie Hemden, Suderwick oder Holtwick, ist eine Förderung der Mobilität nötig, um solche Angebote wahrnehmen zu können.
Dem Verein L-i-A e.V. wurde für die Verbesserung der Erreichbarkeit dieser Angebote im August 2020 ein Kleinbus Modell Fiat Ducato (130 PS) gespendet. Derzeit hat der Kleinbus neben dem Fahrersitz acht normale Sitzplätze als Sitzbänke. Im Führerhaus ist neben dem Fahrersitz eine Sitzbank für zwei Personen, diese soll so bestehen bleiben.
Die Kapazität des Busses soll so umgebaut werden, dass insgesamt bis zu vier Plätze für Rollstuhlfahrer*innen inkl. jeweils einer Begleitperson entstehen. Die Gesamtkapazität bleibt mit acht Fahrgästen plus Fahrer*in gleich, kann durch die Umbauten jedoch bedarfsgerecht angepasst und variabel als Behindertensonderfahrzeug genutzt werden.
Der Bus wird nach dem Umbau dazu dienen, ältere hilfsbedürftige Menschen und Menschen mit Behinderung zu Veranstaltungen und gemeinsamen Mahlzeiten zu befördern, zu Behördengängen und Arztbesuchen, sowie zu Freizeit-, Gesundheits- und Bewegungsangeboten. Hier stehen insbesondere die Angebote des Mehrfunktionshauses und der Reha-Sport-Angebote im Gesundheitszentrum Spork im Fokus. Sie werden von sehr hochaltrigen Menschen gerne in Anspruch genommen, die für solche Angebote nicht in die Bocholter Innenstadt fahren würden.
Zusätzlich soll der ehrenamtlich organisierte Fahrdienst ausgeweitet werden. Es sollen freiwillig engagierte Personen akquiriert werden, die den Kleinbus fahren können und die zu Befördernden während der Fahrt sozial betreuen. Für die akquirierten Personen soll ein Schulungs-Konzept entwickelt werden. Sie sollen mit einem Fahrsicherheitstraining (sicheres Bremsen, Ausweichtraining, fahrpraktisches Training, Verhalten bei Unfällen, Notrufnutzung, Delegation von Helfer*innen etc.) weitergebildet werden. Zudem erhalten sie zusätzliche Trainings in der Beförderung von Personen in Rollstühlen, Hilfestellungen bei Abfahrt und Ankunft inkl. fachgerechtem Umgang mit dem Rollstuhl, fachgerechte Bedienung der Rollstuhleinrichtung im Fahrzeug und Fixierung der Rollstühle, Kontaktpflege mit den zu Befördernden und deren Angehörigen, Austausch von Informationen, Beförderung von mobilitätseingeschränkten Personen sowie einen Input zum Thema Umgang und Kommunikation mit an Demenz erkrankten Personen und einen Erste-Hilfe Kurs.

Sensibilisierung & Öffentlichkeitsarbeit (Borken)

Flankiert werden diese Maßnahmen durch schriftliche Informationsmaterialien sowie Beiträgen in den digitalen Medien, um gezielt eine Aufmerksamkeit auf das Thema „Inklusion“ zu lenken. Die Akteur*innen der Lebenshilfe Borken und Umgebung e.V. werden dabei in Kooperation mit dem Runden Tisch und der Stadt Borken erarbeiten, welche Darstellungsmöglichkeiten der Publikation bzw. der Hinweisgebung auf Veranstaltungen und Berichterstattung realisiert werden kann. Hierzu wird ein Konzept erarbeitet und auf mögliche Umsetzung geprüft. Das Projektpersonal unterstützt während der Projektlaufzeit die Öffentlichkeitsarbeit über die bereits existierenden Kanäle. Es werden darüber hinaus mindestens zwei öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen, z. B. Infostände oder Aktionstage, durchgeführt sowie mindestens zwei inklusive Projekte mit Schüler*innen an Borkener Schulen. Für die öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen stellt die Stadt Borken Infrastruktur, wie Bauzäune, Stromanschlüsse oder andere technische Mittel zur Verfügung. Zudem wird die Lebenshilfe Borken und Umgebung e.V. Einzelfallberatungen für Bürger*innen, Vereine, Unternehmen, Initiativen und der Kommune im Lebenshilfecenter zur Umsetzung des inklusiven Gedankens und der Realisierung von barrierefreien Vorhaben/Veranstaltungen durchführen

Projektziele:

  • Stärkere Vernetzung und Zusammenarbeit der Stakeholder*innen in der Stadt Borken, Schaffung einer zentralen Anlaufstelle in Borken zum Thema Inklusion.
  • Sensibilisierung von Vereinen für das Thema Inklusion, Erhöhung der Sichtbarkeit und Förderung der Sensibilisierung inklusiver Themen.
  • Erhöhung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an Veranstaltungen der Gesundheitsförderung und Fahrten zu Ärztehäusern oder dem Krankenhaus, durch bessere Erreichbarkeit dank eines umgebauten Kleinbusses inkl. ehrenamtlichen Fahrdienstes sowie inklusive Veranstaltungsorganisation.
  • Aufklärung zum Thema Inklusion und Teilhabe für Bürger*innen.
  • Nachhaltige Kontaktmöglichkeiten zu Menschen mit und ohne Behinderung

Zielgruppen:

  •  Vereine / Stakeholder*innen in Borken
  • Menschen mit Behinderung
  • Soziales Umfeld von Menschen mit Behinderungen
  • Ehrenamtlich engagierte Menschen

 

 

Projektfortschritt:

Fahrtraining_Praxisnahe Inklusion Praxisnahe_Inklusion_Fahrtraining Inklusion sichtbar machen

 

 

Projektträger/Ansprechpartner:

Leben im Alter (L-i-A) e.V.
Andrea Unland

 

 

 

Praxisnahe Inklusion sichtbar machen!