Pilotprojekt geht im 2. Quartal an den Start.

Für das LEADER-Projekt „Nachbarschaftliches Carsharing in Wohngebieten“ hat im Sommer 2022 ein Bewerbungsaufruf stattgefunden. Gesucht wurden Nachbarschaften aus Borken, Velen/Ramsdorf, Rhede, Bocholt und Isselburg, die sich an dem LEADER-Projekt beteiligen möchten. Ziel des Projektes ist, ein alternatives und dennoch flexibles Mobilitätsangebot in unmittelbarer Nähe zur eigenen Haustür zu schaffen, dass einen Umdenkprozess hinsichtlich der Individual-Mobilität in Gang setzt. Im Vergleich zu klassischen Carsharing-Formaten bietet der im Rahmen des Projektes erprobte Ansatz mehr Komfort z.B. durch die kurzen Wegen und den kleinen Nutzerkreis. Gleichzeitig schafft der Ansatz mehr Sicherheit bzgl. der Verfügbarkeit der Fahrzeuge und auch Flexibilität, da sich die Nutzerinnen und Nutzer untereinander kennen.
Positive Resonanz in allen fünf Kommunen der LEADER-Region
„Wir haben während der Bewerbungsphase mit vielen interessierten Bürgerinnen und Bürgern gesprochen“, so Regionalmanagerin Linn Westermann. Aus jeder Kommune konnten Nachbarschaften für das Projekt gewonnen werden, die im Laufe der nächsten Monate Erfahrungen mit der Idee des nachbarschaftlichen E-Carsharing sammeln können. Den Startschuss hat gestern bereits ein Borkener Quartier gemacht. Dort teilen sich ab sofort 9 Haushalte einen Renault ZOE und einen Mercedes EQA.

Gruppenfoto_Eröffnung in Borken_2022 02 22

 

Zwei Rheder Quartiere wurden ausgewählt.
In Rhede haben sich drei Quartiere beworben, die im Herbst letzten Jahres zwecks Parkplatz- und Netzanschlussmöglichkeiten besichtigt wurden. Da pro Kommune nur zwei Quartiere an den Start gehen können, wurden auf Basis der Erkenntnisse aus den Besichtigungen zwei Rheder Quartiere für das Projekt ausgewählt. Die Bürgerinnen und Bürger des ersten Quartiers sind in der Bechsteinstraße, Beethovenstraße oder Brüder-Grimm-Straße wohnhaft. Da sich ein kleinerer Zusammenschluss aus 5 Haushalten beworben hat, wird dort nur ein E-Fahrzeug platziert. Die Haushalte dürfen sich künftig einen PEUGEOT e-RIFTER als Zweitwagen-Ersatz teilen. „Während der letzten 7 Jahre, die mein Mann und ich noch in Köln gewohnt haben, habe ich das große Angebot des Carsharings immer gerne genutzt. Jetzt als junge Familie zurück in der Heimat, freuen wir uns umso mehr, dass es mit dem Projekt die Möglichkeit gibt, weiterhin auf einen Zweitwagen zu verzichten und die Umwelt nachhaltig zu schonen“, so Linda Köching, Ansprechpartnerin des ersten Quartiers.
Das zweite Quartier befindet sich im nördlichen Teil von Rhede. Die sechs beteiligten Haushalte leben in der Gallierstraße, Friesenstraße oder im Schlatt. „Wir möchten aus finanziellen Gründen und nicht zuletzt aus Umweltschutz-Aspekten auf ein Auto verzichten, sagt Dominic Kösters, Ansprechpartner des zweiten Quartiers. „Besonders freuen wir uns darauf, regelmäßig ein E-Auto nutzen zu können, ohne die kostenintensive Anschaffung stemmen zu müssen“, ergänzt Kösters. Die beteiligten Haushalte erhalten den Kleinwagen „Renault-ZOE“ und ebenfalls den PEUGEOT-Rifter als Mittelklasse-Wagen. „Wir freuen uns sehr, dass wir in Rhede Bürgerinnen und Bürger gefunden haben, die für das Projekt brennen und Lust haben, sich auf das Experiment einzulassen – das ist Pionierarbeit“, so Linn Westermann. Insbesondere junge Rheder Familien mit Kindern konnten für das Projekt gewonnen werden.
Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels sind große Aufgaben, vor denen auch die Stadt Rhede steht. „Wir sind daher sehr auf die Erfahrungsberichte der Haushalte gespannt“, so die städtische Klimaschutzmanagerin Ann-Kathrin Bonengel. „Die mit der Durchführung des Projektes einhergehenden Ergebnisse und Erkenntnisse werden auch für die zukünftige Mobilitätsentwicklung in Rhede bedeutsam sein“, ergänzt sie.

 

Beginn des Carsharings
Bis mit dem Carsharing begonnen werden kann, wird es noch einige Wochen dauern. Die Ladeinfrastruktur wurde bereits Ende 2022 bestellt. Aufgrund von Lieferverzögerungen seitens des Herstellers vergeht bis zur Lieferung und Installation der Doppelladesäulen noch etwas Zeit.
Sobald die Quartiere mit der Infrastruktur ausgestattet sind, werden die Fahrzeuge seitens des Carsharing-Dienstleisters SHARENOW bereitgestellt und die Betriebsphase startet. Diese soll in allen ausgewählten Quartieren mindestens 12 Monate betragen. In dieser Zeit können die Haushalte Erfahrungen sammeln und schauen, ob der flexible Carsharing-Ansatz vor der eigenen Haustür ein zukunftsfähiges Modell für sie ist und perspektivisch den Zweit-/ oder Drittwagen ersetzen kann.
Für weitere Fragen kann das Regionalmanagement telefonisch unter 02561/9171690 oder unter regionalmanagement@leader-bocholter-aa.de per E-Mail kontaktiert werden.

 

-> Weitere Informationen zu diesem LEADER-Projekt finden Sie hier. 

27.02.2023: Nachbarschaftliches E-Carsharing in Rhede