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• AKTUELL: Erfolgreich abgeschlossen •

 Die Kulturlandschaften in Nordrhein-Westfalen und auch in der Region Bocholter Aa weisen aufgrund der vielfältigen natürlichen Gegebenheiten und ihrer Nutzung eine hohe Arten- und Lebensraumvielfalt auf. In den letzten Jahren hat die Biodiversität jedoch immer weiter abgenommen. Biodiversität umfasst dabei die genetische Vielfalt, die Artenvielfalt und die Vielfalt an Lebensräumen (Ökosystemvielfalt).

 

… auf einen Blick …
Ziel Projektträger Kosten Förderhöhe Laufzeit
Die Schaffung eines kommunal zusammenhängenden grünen Korridors zur Förderung der Biodiversität in der gesamten Region Bocholter Aa LAG Bocholter Aa EUR384.615,00
65 %  24 Monate

Bezogen auf die Artenvielfalt sind zum Beispiel folgende Arten bedroht: Schmetterlinge, Wildbienen/ Bienenvölker, aber auch bedrohte Vogelarten wie z. B. Goldammer, Kiebitz, Rebhuhn und Feldlerche. Eine abnehmende Population hat zum Teil große Auswirkungen: So sind z.B. Bienen größtenteils für die Bestäubung zahlreicher Obst- und Gemüsesorten verantwortlich. Ein Aussterben der Bienen hätte dementsprechend Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgung der Menschen. Die Gründe für den Rückgang sind dabei vielfältig.

 

Die Kommunen stehen  in der Pflicht, ihren Beitrag für eine Sicherstellung der Artenvielfalt in der Region Bocholter Aa zu gewährleisten.

An diesem Punkt setzen Inhalte und Zielrichtungen dieses Projektes an. In der gesamten LEADER-Region „Bocholter Aa“ sollen vorrangig auf Flächen im öffentlichen Eigentum Maßnahmen ergriffen werden, welche die Biodiversität nachhaltig fördern. Dieses erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, in dem neben allen 5 Kommunen auch der Kreis Borken sowie insbesondere Vertreter aus der Landwirtschaft, aus der Umwelt sowie Wasser- und Bodenverbände eingebunden werden.

Die Umsetzung des Projektes ist dabei in folgenden Phasen geplant:

A) Bestandsaufnahme & Überprüfung von Flächen
Konkrete Maßnahmen:

  •  Auswertung von Luftbildern und Kartenmaterial,
  •  Klärung der aktuellen Nutzung der Fläche (bestehende Verträge, vertragliche Regelungen),
  •  Überprüfung der Fläche vor Ort incl. Ermittlung Istzustand Arteninventar und Entwicklungspotential
  • Eignung der Fläche und Maßnahmenoptionen
  • Dokumentation der Flächen in einem kommunal übergreifenden GIS und Rückkoppelung mit dem Kreis Borken.
B) Maßnahmenplanung
Konkrete Maßnahmen:
  • Überprüfung Planungsvorgaben (Planungsrecht, Naturschutzrecht, Landschaftsplanung)
  •  Definition von Maßnahmenkategorien
  • Maßnahmenbeschreibung (Art, Umfang, Durchführungszeitpunkt, Pflege)
  • Klärung der Generierung von Ökopunkten für geplante Maßnahmen
  • Ermittlung von Spenderflächen für Mahdgutübertragung,
  • Kostenkalkulation, Ermittlung Pflegeaufwand,
  • Klärung der Möglichkeit einer interkommunalen bzw. interdisziplinären Maschinen- und Pflegegemeinschaft

C) Maßnahmenumsetzung
Konkrete Umsetzung der Maßnahmen vor Ort:

  •  Herrichtung der Fläche und Bodenvorbereitung, Anpflanzungen, Aussaat, Mahdgutübertragung, etc.,
  •  Definition und Erprobung von ökologischen Pflegestandards hinsichtlich Gewässer-, Gehölz- und Wegrandunterhaltung.

D) Maßnahmenkontrolle und Pflegemaßnahmen
Konkrete Inhalte sind:
Vorbereitende Arbeiten, örtliche Kontrolle, Fotodokumentation, Aufnahme von Pflegehinweisen, Einpflegen ins GIS, etc.

E) Intensive Öffentlichkeitsarbeit
Für diese Maßnahmen sollen insbesondere das gesamte Wirtschaftswegenetz der Kommunen sowie die sonstigen Flächen im öffentlichen Eigentum von Isselburg bis Velen (Straßenbegleitgrün, Wegerandstreifen, Bankette, Gewässerrandstreifen, Böschungen, Grünland, Feuchtgrünland, Gewässerauen, Eschlagen etc.) in einem noch zu bestimmenden Korridor betrachtet werden. Vorrangig sollen Flächen im öffentlichen Eigentum betrachtet werden, vereinzelt können auch private Flächen hinzugezogen werden.
Ziel dabei ist es, Flächen zu räumlichen und inhaltlichen Einheiten zu bündeln.
Zur Umsetzung kommen können z. B.
  •  Entwicklung krautreicher Säume oder Blühstreifen durch Sukzession, Einsaat, Mahdgutübertragung und/oder Pflegeoptimierung
  • Anlage von Hecken, Baumreihen, anderen Gehölzstrukturen
  • Stärkung des Biotopverbundes durch Vernetzung von Biotopen.

Bei der Umsetzung sind dabei die unterschiedlichsten Rahmenbedingungen zu beachten und in die jeweiligen Planungen und Umsetzungen einzubeziehen:
EU-Prämienrecht, Klärung der Eigentümer- und Nutzungsverhältnisse, Hochwasserschutz, Gewässerunterhaltung, Generierung von Ökopunkten, Vermeidung von Nutzungskonflikten mit z.B. der Landwirtschaft.

 

 

Team und Umsetzung:

Zur Durchführung des Projekts wurden drei Mitarbeiterinnen für die Koordinierung und Umsetzung aus den Bereichen Ökologie, Verwaltung und Projektmanagement, sowie Landwirtschaft eingestellt:

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Johanna Kruse_BiodiversitätProjektkoordinatorin
Johanna Kruse
Telefon: 02861/939 – 472
Mail: kruse-leader@borken.de

 

 

Lena Dames_BiodiversitätAgrar-Betriebswirtin
Lena Dames
Telefon: 02861/939 – 470
Mail: dames-leader@borken.de

 

 

 

 

Das Büro des Projektteams befindet sich am Markt 14 in Borken.

 

 

 

Projektziele:

Ziel des Projektes ist die Schaffung eines kommunal zusammenhängenden grünen Korridors zur Förderung der Biodiversität in der gesamten Region Bocholter Aa. Im Sinne eines Pilotprojektes wird dabei konzeptionell ein interkommunales Umsetzungs- und Pflegekonzept erarbeitet, welches über den Durchführungszeitraum des Projektes hinaus weiterhin kooperativ betrieben werden soll. Die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse sollen zudem der Übertragbarkeit und Anwendung auf weiteren Flächen dienen. So sollen Anreize für Grundstückseigentümer zur Umsetzung auch auf privater Fläche geschaffen werden.

Darüber hinaus sollen durch das Projekt Ökopunkte für die beteiligten Kommunen generiert werden. Dabei soll in der begleitenden Öffentlichkeitsarbeit auch eine touristische Aufbereitung der Themen Hochwasserschutz, Gewässerunterhaltung sowie Landschafts- und Artenvielfalt erfolgen. Durch diese Form der Umweltbildung soll das Thema „Biodiversität“ erlebbar und erfahrbar gemacht werden und dem Biodiversitätsverlust entgegenzuwirken.

 

Aufruf:

Für das Projekt sind LandwirtInnen, Privatpersonen und auch Unternehmen aufgerufen, Teil des Projektes zu werden. Haben Sie Flächen die Sie schon immer ein bisschen artenreicher und/oder bunter gestalten wollten? Dann melden Sie sich! Je nach Fläche können diese Flächen sogar förderfähig sein. Ebenfalls freut sich das Team hinter dem Projekt über Unterstützung zur Finanzierung von Bepflanzungsmaßnahmen. Aus ihrer Beteiligung als Unternehmen ergeben sich für Sie in jedem Fall neue Marketingperspektiven im Bereich der Nachhaltigkeit.

Das Biodiversitätsteam möchten ein Projekt von der Region für die Region entwickeln und freut sich daher auf Ihre Beteiligung. Mit ihrem Wissen aus den Bereichen Ökologie, Landwirtschaft und Nachhaltigkeit handeln sie im Auftrag der Kommunen Isselburg, Bocholt, Rhede, Borken und Velen und können alle Interessierten fachgerecht unterstützen.

 

 

Webseite

Seit Mai 2021 verfügt das Projekt über eine eigene Webseite. Unter www.bocholter-aa-lebensraeume.de können alle aktuellen Informationen und Entwicklungen rund um die Biodiversität in der Region Bocholter Aa abgerufen werden.

 Webseite_Biodiversität

Presseclipping:  

Artikel von Lars Johann-Krone aus der Borkener Zeitung vom 17.12.2020

Screenshot_Artikel_Borkener Zeitung

Artikel aus der Borkener Zeitung vom 20.11.2021 zum Sandarium in Velen

Borkener_Zeitung_20.11.21

 

 

 

Projektträger/Ansprechpartner:

LAG Bocholter Aa, Alexander Jaegers
02561 – 917169-0 / regionalmanagement@leader-bocholter-aa.de

 

 

 

Biodiversität – Grüner Faden durch die LEADER-Region