Spinatanbau im Westmünsterland

• AKTUELL: Projekt erfolgreich abgeschlossen •

Der Anbau von Freilandgemüse wie z.B. Spinat stellt für viele landwirtschaftlichen Betriebe in der Region Bocholter Aa eine lukrative Einnahmequelle dar, da sich die Sonderkultur „Spinat“ sehr gut in die Fruchtfolge der viehintensiven Region eingliedern lässt. In der LEADER-Region Bocholter Aa bauen daher ca. 40 Landwirte (Tendenz steigend) als Vertragsbauer auf ca. 1000 ha Ackerland Freilandgemüse an; davon sind ca. 300 ha Ackerland als Hauptfrucht mit Spinat bestellt.

 

… auf einen Blick …
Ziele Projektträger Kosten Förderung Laufzeit
Durch optimierte Düngeverfahren soll die Nitratauswaschung ins
Grundwasser reduziert werden
Landwirtschaftskammer NRW
Kreisstelle Borken
Johann-Walling-Str. 45
46325 Borken
ca. 230.000,- EUR

 

50%
ca. 111.000
,- EUR
  36 Monate

 

Die Kehrseite ist: In der LEADER- Region Bocholter Aa muss ein immenser Aufwand betrieben werden, um aus dem Grundwasser Trinkwasser zu gewinnen. Auch befinden sich sieben Wasserschutzgebiete in der Region. Diese Gebiete decken sich teilweise mit den Anbaugebieten der Landwirte. So war die Ackerbewirtschaftung in Wasserschutzgebieten in Borken mit 160 ha Kartoffeln (ähnliche Problematik) und Gemüse im letzten Jahr am höchsten, gefolgt von Mussum mit 50 ha und Liedern mit 34 ha. In Velen waren es 20 ha, die mit Kartoffeln und Gemüse bestellt wurden.

Die Grundwasserqualität in der Region Bocholter Aa entspricht aktuell in weiten Teilen nicht der Qualitätsnorm nach der Wasserrahmenrichtlinie. Der neueste Nitratbericht (Jan´17) zeigt, dass an den Grundwassermessstellen teils hohe, stabile und nur leicht sinkende Nitratwerte zu verzeichnen sind.  Es stellt demnach eine große Herausforderung dar, einerseits die Nitratemissionen im Ackerbau zu reduzieren, um das Grundwasser für kommende Generationen nitratärmer zu erhalten und andererseits eine landwirtschaftliche Pflanzenproduktion zu betreiben, welche den Marktanforderungen entspricht und damit das Einkommen mittelständischer landwirtschaftlicher Betriebe sichert.

Zentraler Bestandteil des Projektes sind daher vegetationsbegleitende Versuche, um auf Basis dieser Grundlagenuntersuchungen neue Strategien zur Vermeidung von Nitratemissionen zu entwickeln, die den Landwirten zur Verfügung gestellt werden können.

Projektziele:

Zielgruppe sind zum einen die Landwirte selbst, die die Düngestrategien entsprechend umsetzen und somit einen Beitrag zum Umweltschutz leisten und gleichzeitig ihre Produktion aufrechterhalten können. Zudem profitiert die Allgemeinheit von der Zielsetzung, zur Verbesserung bzw. Erhaltung der Qualität des Grundwassers und der Oberflächengewässer. Ein weiterer Mehrwert ist die Öffentlichkeitswirksamkeit des Projektes in der Bevölkerung. Durch die geplanten Maßnahmen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit erhalten Interessierte sowohl einen Einblick in das Projekt als auch in die grundlegende Thematik, die moderne Landwirtschaft und deren Herausforderungen. Die Bedeutung der Landwirtschaft wird ebenfalls in den Fokus gerückt. Mit dem Gesamtüberblick soll der häufig negativen gesellschaftlichen Wahrnehmung über die Landwirtschaft entgegengewirkt werden. So trägt das Projekt auch zu einer Verbesserung des Images der Landwirtschaft mit folgenden Zielen bei:

  • Ableitung optimierter Düngeempfehlungen für eine nachhaltige Landbewirtschaftung in Abhängigkeit von z.B.: Standort, Witterung, Nmin- Probetermin, Ernteprognose usw.
  • Ermittlung des Zeitpunktes zur Probenahme aussagekräftiger Nmin-Werte, vor und im Kulturablauf, für die Optimierung des Düngezeitpunktes zur Verbesserung der N-Ausnutzung und Reduktion der N-Auswaschung in das Grundwasser
  • Integration organischer Düngung in den Spinatanbau und deren verbesserte Kalkulierbarkeit zur Einsparung mineralischer Düngemittel
  • Optimierung des Nacherntemanagements und Fruchtfolgemanagements am Beispiel der Spinatkulturen zur Vermeidung von Nitratauswaschung ins Grundwasser
  • Sicherung ausreichender Erntemengen von qualitativ hochwertigem, regional erzeugtem Spinat für die Konsumenten
  • Berücksichtigung des Grundwasserschutzes bei vermehrt auftretenden Trockenperioden bzw. Starkniederschlagsereignissen während der Anbauperiode
  • Entwicklung einer Düngungsstrategie nach Starkregenereignissen
  • Optimierung der Düngung durch sensorgesteuerte Erfassung der Stickstoffversorgung mit gekoppelter Nachdüngung

Auf Basis der durch das Projekt gewonnenen Erkenntnisse soll die N-Düngung nach Zeit, Menge, Art und Konsistenz des Düngemittels optimiert werden. Dadurch soll die Stickstoffmenge reduziert und somit die Wasser- und Bodenressourcen geschont werden. Als Folge davon wird automatisch eine Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und der Grundwasserqualität erzielt.

Weitere Informationen hierzu finden Sie auch auf der Website der Landwirtschaftkammer NRW. Für inhaltliche Fragen steht Ihnen der Projektleiter Christian Frerichs (Tel: 0175 8013 709 /E-Mail:  christian.frerichs@lwk.nrw.de) zur Verfügung.

 

Projektträger / Ansprechpartner: Landwirtschaftskammer NRW (Kreisstelle Borken), Johann-Walling-Str. 45, 46325 Borken / Geschäftsführer Dr. Peter Epkenhans und Sachbearbeitung Heinrich Ludger Rövekamp (02861/9227-40, heinrich-ludger.roevekamp@lwk.nrw.de)

 

 

Interviews zum Projekt
Fotogalerie

Föing_Spinatfeld2

LEADER-ProjektgruppeFrischmasseerfassung auf dem FeldDCIM100MEDIADJI_0029.JPG

 

 

 

Presse
Gartenbau-Profi 2/2019
Gartenbau-Profi 2/2019
Wochenblatt Oktober 2019
Wochenblatt 10/2019
Screenshot_Gemüse
Fachzeitschrift GEMÜSE (02-2021)

 

Abschlussbericht

Lesen Sie den offiziellen Abschlussbericht zu diesem Projekt:

Abschlussbericht_Spinatprojekt

Projekt: “Ressourcen- und Umweltschonung in der Pflanzenproduktion”